Pro und Contra
Der Wiederkäuer Kuh verursacht Methanemissionen, die besonders klimaschädlich sind. Kühe in Südtirol produzieren aber nicht nur Milch, Käse und Fleisch. Sie haben auch über Jahrhunderte hinweg geholfen, die besondere Kulturlandschaft der Region zu schaffen und das, indem sie sich von Ressourcen ernährt haben, die vom Mensch nicht anderweitig genutzt werden konnten: weder steile Wiesenhänge noch Bergalmen eignen sich für den Anbau von Getreide, Mais oder Gemüse. Wiederkäuer hingegen wandeln Gras in hochqualitative Lebensmittel um. Dieses nachhaltige System, das auf einem Gleichgewicht zwischen Natur und landwirtschaftlicher Nutzung basiert, ist aber in den letzten Jahrzehnten aus den Fugen geraten.
Doch wie lösen?
Aber ist die Rechnung „0% Kühe = 100% Klimaneutralität“ wirklich so einfach? Wie wichtig eine standortangepasste Landwirtschaft für Südtirol ist und wie wir die Erzeugung tierischer Produkte auf eine nachhaltige, klimaneutrale Grundlage stellen können, die auch die Bäuerin und den Bauern mitnimmt, zeigte Thomas Zanon in diesem Vortrag auf.
Der Nutztierwissenschaftler ist Bergbauer in Barbian und forscht an der Universität Bozen zu Themenschwerpunkten wie Haltungssysteme im Hinblick auf Tiergesundheit, Tierschutz, Verhalten, Leistung und Wirtschaftlichkeit, der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Tierproduktion sowie die Entwicklung von Anpassungsstrategien.
Unser Fazit
Die Veranstaltung und darauf folgenden Reaktionen haben bestätigt, dass es ein sehr kontroverses Thema ist über das wir definitiv noch weiter forschen & diskutieren müssen. Es ist auch in der Mitte der Bevölkerung angekommen, was die 100 Teilnehmenden digital und physisch gezeigt haben.
Ruth Heidingsfelder, Scientist4Future & Climate Action South Tyrol
