Feiern trotz Klimakrise? Feiern wegen und gegen die Klimakrise!
In Anbetracht der unmissverständlich misslichen Lage, die man mit einem Satz unmöglich umreißen kann, aber wir versuchens doch: 1,4°C Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur im letzten Jahr und keine Besserung in Sicht, stattdessen wählt eine wachsende Anzahl Menschen jene rechten Parteien, die die Klimakrise leugnen oder relativieren. Da, ist die Frage durchaus legitim: was gibt es denn zu feiern?
Nun, es geht uns nicht darum zu sagen, lasst uns trotz Klimakrise feiern, also den Kopf in den Sand stecken und so tun als wär nichts, oder gar der Klimakrise zum Trotz zu feiern, wenig weiß unser Trotz an dieser globalen Krise auszurichten. Nein, was wir sagen ist:
Wir feiern wegen der Klimakrise!
Wer sich im Detail mit den Folgen der Klimakrise beschäftigt erkennt zwei Dinge: Die Zukunft wird düster und wird uns Menschen auf harte Proben stellen, denn wir sind schon mitten in der Klimakrise und aktuell ist klar, dass sie noch stärker werden wird und um die Folgen gemeinsam durchzustehen, dafür brauchen wir insbesondere auch soziale Resilienz.
Orte des Zusammenkommens und Beisammenseins, wie Festivals, Dorffeste und andere Events, helfen uns diese zu stärken. Sie helfen, das soziale Gefüge zu heilen, das im Übrigen von den selben Kräften zerstört wird, die auch die Klimakrise rasant vorantreiben, nämlich von den globalen neoliberalen Marktwirtschaften. Das soziale Beisammensein ist Medizin gegen die Erosion unseres sozialen Gefüges aufgrund von Individualisierung und Egoismus.
Wir feiern gegen die Klimakrise!
Aber wir machen niemandem was vor: Natürlich trifft man auf Dorffesten und Festivals auch viel Konsumismus, also genau das, was unsere Zukunft kaputt macht. Doch nicht alle Events sind gleich! Manche sind schon seit geraumer Zeit bemüht, sozial und ökologisch nachhaltig zu planen und zu feiern und alle Festivals können solche Prinzipien noch besser umsetzen und damit zum Leuchtturm werden und am nötigen kulturellen Wandel ganz zentral mitwirken. Nachhaltiges Verhalten kann auch über Festivals und Events vermittelt werden, ohne dass der Spaß am Feiern darunter leidet, ganz im Gegenteil: Das Feiern wird durch Sinnstiftung noch schöner! Die über 50 Festivals, die von April bis Oktober in Südtirol stattfinden, ziehen insgesamt mehr als 50.000 Besucher*innen an, damit ist selbstredend, welch großes Potential den Festivals innewohnt.
Daher hat Climate Action South Tyrol das Festival Netzwerk South Tyrol Music Festivals bei der Erstellung einer Nachhaltigkeits-Checkliste für Events unterstützt. Damit startete South Tyrol Music Festivals bei der Pressekonferenz am 7. Mai offiziell die Festivalsaison und präsentierte neben dem Festivalkalender auch die Broschüre „Bühne Frei – für umweltbewusste & verantwortungsvolle Events“ (hier geht’s zum Download).
Falls Du ein*e Festivalorganisator*in bist, dann laden wir Dich ein auch einen Blick auf diese Seite zu werfen, wo du weitere Ideen finden kannst, wie wir mit Dir zusammenarbeiten können, um die Gesellschaft ein Stück weit schöner zu machen. Wir alle können unseren wichtigen Beitrag leisten und so freuen wir uns auch über die Zusammenarbeit mit Dir!
Klimacamp: Utopien leben.
Ein weiterer Ort des Zusammenkommens und gemeinsamen Feierns, der sich nichts geringeres auf die Fahne schreibt denn gemeinsam Utopie zu leben, das sind Klimacamps. In Südtirol findet dieses Jahr das zweite Mal unser lokales Camp statt! Mehr Informationen findest Du auf der Webseite des Klimacamps.
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