Wenn Sitzen Protest wird – Wir fordern eine Stadt für alle!

Bozen Fiorisce – Sedersi. Sdraiarsi. Rimanere.

HINSETZEN. HINLEGEN. DABLEIBEN.

Am 5. Juni 2025 tritt der neue Gemeinderat von Bozen erstmals zusammen – dominiert von einer Mitte-Rechts-Koalition. Schon der vorherige Gemeinderat hat eine Stadtpolizeiordnung beschlossen, die das Leben im öffentlichen Raum massiv einschränkt. Später hat ein Abgeordneter diesen Fehler eingestanden und betonte, bei Wiederwahl die Verordnung abzuändern.

Wir erinnern den neuen Gemeinderat an seine Verantwortung. Am Donnerstag, 5. Juni, um 17:00 Uhr, vor dem Rathaus in Bozen – setzen wir uns wieder hin. Wir werden die Gemeinderät*innen auf dem Weg zu ihrer ersten Sitzung fragen: Wollen Sie eine Stadt, in der Menschen Platz haben – oder eine Stadt, die verdrängt und ausgrenzt? Wer eine solidarische und lebenswerte Stadt will, muss jetzt Verantwortung übernehmen, Haltung zeigen – und die Stadtpolizeiordnung sofort ändern.

Denn aktuell heißt es dort: „… es ist untersagt, sich auf der Straße, auf Plätzen, Gehsteigen oder unter den Lauben auf den Boden zu setzen oder hinzulegen.“ (Gemeinderatsbeschluss Nr. 23/2025, Art. 3, Satz 9). Das ist ein Angriff auf unsere Freiheit im öffentlichen Raum! Und ein erster Baustein für weitere gefährliche Einschränkungen – wenn wir ihn unwidersprochen lassen.

Wir setzen uns hin. Wir legen uns hin. Wir bleiben da.

Die Stadt, in der wir leben wollen, ist nicht nur ein Ort, an dem wir wohnen, sondern ein Raum, der uns alle als Gemeinschaft verbindet. Statt Angst und Abgrenzung wollen wir ein Miteinander fördern, das auf gegenseitiger Unterstützung und Zusammenarbeit basiert. Dazu gehört ein lebendiger öffentlicher Raum, in dem sich alle begegnen. Anstatt sich für leistbaren Wohnraum, gute Arbeit und ein sorgendes soziales Umfeld für alle einzusetzen, setzt die neue Stadtpolizeiordnung auf Verdrängung – insbesondere von armutsbetroffenen Menschen und Jugendlichen. Ist das wirklich das Signal, das eine der reichsten Regionen Europas nach außen tragen möchte? Eine Gesellschaft, die Armut unsichtbar macht, anstatt ihre Ursachen zu bekämpfen, verweigert sich ihrer Verantwortung. Wer eine solidarische Stadt will, muss soziale Probleme lösen – nicht ihre Symptome aus dem Stadtbild verbannen.

Unsere Vision gilt einer Stadt, in der Vielfalt als Stärke betrachtet wird und Solidarität der Schlüssel zu sozialer Sicherheit ist. Hierbei bekunden wir unsere volle Solidarität mit dem Verein Alto Adige Pride Südtirol und mit der gesamten LGBTQIA+ Community. Wir fordern Bürgermeister Corrarati auf, seine Entscheidung zu überdenken und dem Pride die Schirmherrschaft zu gewähren – als Zeichen der Solidarität laden wir dazu ein Pride Flaggen zum Flashmob mitzubringen.

Sprachrohr Icon

Wann & Wo:
Donnerstag, 5. Juni 2025,
17:00 Uhr (bitte seid pünktlich)
Vor dem Rathaus in Bozen

Hinlegen. Hinsetzten. Dableiben.

Bring deine Pride-Flagge mit 🏳️‍🌈

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Bozen Fiorisce ist eine Kampagne, die Menschen zusammenbringt – engagierte Personen, Initiativgruppen, Jugendgruppen, Verbände und Vereine. Gemeinsam rücken wir die Themen in den Mittelpunkt, die unsere Zukunft prägen: soziale Gerechtigkeit, eine offene und grüne Stadtentwicklung, Inklusion und Bürger*innenbeteiligung – wir arbeiten daran, Menschen in unserer Stadt für diese lebenswerte Zukunft zu begeistern!