Klimaland Südtirol?

Regionale Wege zu konsequentem Klimaschutz.

  • Herausgeber: Thomas Benedikter mit über 20 Autoren und Autorinnen.
  • Getragen von POLITiS und der Regionalgruppe Gemeinwohlökonomie
  • 17 Kapitel und 11 Exkurse auf 110 Seiten – hier komplett zum Download oder unten ausgewählte Kapitel

Kapitel 1 – Was tun für Südtirols Klimaneutralität? Ein Blick auf Gesamtkontext und Schlüsselsektoren

Was ist die „Hard- und Software“ des „KlimaLandes Südtirol“1 und der „Green Region“ im Umgang mit dem Klimawandel? Worauf kommt es in sektorübergreifenden Schlüsselbereichen an? Streifeneder und Weiß betrachten Strategien und Maßnahmen, die in Südtirol für Klimaschutz und -anpassung relevant sind. Entscheidend sind aber eine ganzheitliche Betrachtungsweise und die Berücksichtigung von Bereichen mit großer „Hebelwirkung“.

Autor & Autorin: Thomas Streifeneder und Miriam Weiß, EURAC Research.

Kapitel 2 – Wo liegen die Grenzen des Wachstums im Tourismus?

Der Tourismus ist nur eine, nicht die Säule der Südtiroler Wirtschaft. Permanent wachsender Tourismus ist mit Klimaschutz nicht vereinbar. Der Beitrag von Hans Heiss macht sechs Problemzonen aus und formuliert Vorschläge für eine maßvolle Kursänderung. Auch für den Tourismus braucht es AHA-Regeln.

Autor: Hans Heiss

Kapitel 3 – Wie geht klimafreundliches Wohnen in einer Alpenregion?

Wie können wir in Zukunft wohnen und gut leben ohne Raubbau an der Natur zu betreiben? Wie kann jedem Menschen weltweit nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern ein würdiges Wohnen ermöglicht werden? Die derzeitige Vorstellung vom Bauen ist mit den Zielen des Klimaschutzes nicht vereinbar und nicht zukunftsfähig aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Ressourcen. Der Autor Norbert Lantschner erläutert Grundsätze des klimafreundlichen Bauens, den „ökologischen Bau-Imperativ“ und die drei Säulen echter Nachhaltigkeit: Effizienz, Konsistenz und Suffizienz.

Autor: Norbert Lantschner

Kapitel 6 – Mit Photovoltaik und Wärmepumpen in die Energiewende

Die Energiewende ist beschlossen und ein Kernelement des Klimaplans. Wie und mit welcher Technik werden wir den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern schaffen. Es braucht natürlich nicht nur diese Umrüstung, sondern auch Energieeffizient und Energiesparen. Und dafür eine umfassenden gesellschaftlichen Wandel und eine Veränderung der meisten Lebensbereiche. Die Energiewende ist nur ein Baustein für die Erreichung von Klimaneutralität.

Autor: Klimaclub Südtirol

Kapitel 7 – Sozialpolitik für eine klimagerechte Gesellschaft in Südtirol. Der Klimaschutz als zutiefst soziale Frage

Der Klimaschutz kann nicht losgelöst von der sozialen Frage gesehen werden. Viele Beschäftigte bangen um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. Wer schon heute mit seinem Einkommen nicht über die Runden kommt, fürchtet höhere Lebenshaltungskosten infolge von Klimaschutzmaßnahmen und Energieverteuerung. Entscheidend ist also, dass die sozial-ökologische Transformation so gestaltet wird, dass gute Arbeitsplätze mit guter Bezahlung, mit fairen Arbeitsbedingungen und mehr Mitbestimmung entstehen. Der Beitrag von Stefan Perini skizziert Eckpunkte einer sozialgerechten Klimaschutzpolitik auf regionaler Ebene.

Autor: Stefan Perini

Kapitel 15 – Global verträgliche und gesunde Ernährung

Eine zukunftsfähige, global verträgliche Ernährung muss sowohl gesundheitliche als auch ökologische Zielsetzungen berücksichtigen. Das Konzept der Planetary Health Diet zeigt auf, unter welchen Bedingungen es rechnerisch möglich ist, zehn Milliarden Menschen (im Jahr 2050) eine gesundheitsfördernde, überwiegend pflanzenbasierte Ernährung zur Verfügung zu stellen und die dafür benötigten Nahrungsmittel unter Wahrung der ökologischen Grenzen des Planeten zu erzeugen. Die Autorin Silke Raffeiner zeigt auf, dass eine Ernährungsweise, die die Gesundheit fördert, auch in ökologischer Hinsicht empfehlenswert ist und umgekehrt.

Autorin: Silke Raffeiner

Kapitel 16 – Landwirtschaft und Klimaschutz in Südtirol

Der Anteil der Südtiroler Landwirtschaft an den Gesamt-Treibhausgasemission ist zwar geringer als jener von Verkehr oder Energie, die Berechnung der jährlichen Emissionen sowie deren Reduktion ist dafür umso komplexer. Die Produktion und der Konsum von Nahrungsmittel sind tief in Gewohnheiten und Traditionen verankert, sodass notwendige Änderungen mit starken Emotionen verbunden und mit dem entsprechenden Bewusstsein umgesetzt werden müssen. Dennoch: Wenn wir das Klima in absehbarer Zeit auf 2°C Erwärmung stabilisieren wollen, sind auch in Ernährung und Landnutzung grundlegende Bewirtschaftungs- und Verhaltensänderung notwendig.

Autor: Georg Niedrist

Kapitel 17 – Eine regionale Finanzpolitik im Zeichen des Klimaschutzes

Die Reduktion der in Südtirol verursachten Treibhausgase, die Substitution der fossilen Energieträger in allen Bereichen, die Energieeffizienz und Energieeinsparung sind jetzt Oberziele der Landespolitik. Diese Prioritäten müssten nun in der Finanz- und Wirtschaftspolitik des Landes direkten Niederschlag finden, und zwar in Form von neuen Regulierungen mit Standards und Verboten (z.B. in der Raumordnung, bei der Gebäudeheizung), mit ökonomischen Anreizen für klimafreundliches Handeln von Unternehmen und Haushalten (z.B. bei den Subventionen), mit neuer öffentlicher Infrastruktur. Der Autor Thomas Benedikter befasst sich mit den ökonomischen Anreize: wie können Unternehmen und Haushalte mit Steuern und Subventionen in Richtung Klimaneutralität gelenkt werden?

Autor: Thomas Benedikter